Kaltasphalt richtig verarbeiten: So geht’s Schritt für Schritt
Kaltasphalt – auch als Kaltmischgut oder Reparaturasphalt bekannt - gilt als praktische Lösung für kleinere Reparaturen im Straßenbau. Ob Schlagloch, Frostaufbruch oder sonstige Schadstelle – mit wenig Aufwand lassen sich Schäden kurz- aber auch langfristig beheben. Doch gerade, weil der Werkstoff unkompliziert wirkt, passieren in der Anwendung Fehler – und es entstehen Probleme wie ungenügende Aushärtung oder schlechte Haftung des Materials.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du Kaltasphalt richtig verarbeiten kannst – von der Untergrundvorbereitung bis zur Aushärtung. Du bekommst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, Hinweise aus der Praxis und Antworten auf häufige Fragen rund um die Verarbeitung von Kaltasphalt.
Was ist Kaltasphalt und wann kommt er zum Einsatz?
Kaltasphalt ist ein gebrauchsfertiges Asphaltgemisch, das ohne Erwärmung eingebaut wird. Man unterscheidet in in lösemittelfreie Kaltasphalte (unter 5% Lösemittelanteil) und herkömmliche lösemittelhaltige Kaltasphalte. Eine spezielle Art von Kaltasphalt sind reaktive Kaltasphalte - sie härten bei Kontakt mit Wasser vollständig aus. Außerdem gibt es noch sogenannte Asphaltgranulate. Die Nadler Kaltasphalte Biophalt und MeinAsphalt sind reaktive Kaltasphalte ohne Lösemittel. Granuphalt ist hingegen ein Asphaltgranulat - ebenfalls ohne Lösemittel.
Kaltasphalt wird insbesondere für kleinflächige Reparaturen verwendet, etwa bei:
- Schlaglöchern
- Frostaufbrüchen in der Fahrbahndecke
- Verschluss von Bohrkernlöchern
- kleine Aufgrabungen
- Höhenangleichungen
- Anrampungen
Ein großer Vorteil ist die flexible Anwendung von Kaltmischgut – es ist sofort einsatzbereit, lässt sich auch bei kühler Witterung verarbeiten und ist meist direkt nach dem Einbau befahrbar.
💡Expertentipp: Wähle den Kaltasphalt immer passend zum Einsatzzweck. Für stark befahrene Flächen empfiehlt sich ein hochwertiges, aushärtendes Mischgut. Soll die Reparatur nur vorübergehend bis zu einem Neubau der Straße halten, reicht ein kostengünstiger Kaltasphalt in der Regel aus.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kaltmischgut richtig verarbeiten
Damit der Einbau gelingt, ist ein systematisches Vorgehen entscheidend. So verarbeitest du Kaltasphalt richtig:
1. Untergrund vorbereiten
Der Untergrund sollte für die Verarbeitung von Kaltasphalt tragfähig,
sauber und trocken bzw. nur leicht feucht sein. Entferne daher zunächst alle losen Bestandteile, Staub, Öl, Schnee, Eis oder stehendes Wasser. Die
meisten Kaltasphalte benötigen anschließend keine weitere Behandlung mit einem dazugehörigen
Primer. Insbesondere im Schwerlastbereich oder bei saugenden Untergründen wie
z.B. Beton, ist ein Primer für eine bessere Haftung aber sinnvoll, je nach
Produkt sogar verpflichtend. Beachte daher stets das technische Merkblatt
deines Kaltasphalts.
2. Kaltasphalt einbauen
Schütte das Kaltmischgut großzügig auf die Schadstelle, verteile es mit einer Kelle und baue es leicht überhöht ein. Vor allem letzteres ist wichtig, da sich das Volumen durch die nachfolgende Verdichtung noch deutlich reduziert.
Beachte: Bei reaktiven Kaltmischgütern ist vor der Verdichtung zwingend Wasser über das Material zu geben, am besten mit einer Gießkanne, dann verteilt sich das Wasser gleichmäßig. Achte dabei stets auf die Vorschriften des Herstellers.

3. Kaltmischgut verdichten
Ob mit Handstampfer, Rüttelplatte oder Walze: Eine gründliche Verdichtung ist entscheidend für Haltbarkeit und Tragfähigkeit. Verdichte gleichmäßig über die gesamte Fläche der Schadstelle. Wichtig: keine „Überverdichtung“.
💡Expertentipp: Bei reaktiven Kaltasphalten empfehlen wir am Ende der Verdichtung nochmals Wasser auf die verdichtete Fläche zu geben. Die letzte Verdichtung findet dann mit einem leichten Wasserspiegel auf dem Material statt. Dadurch schließen sich die Poren des Materials besonders gut.

4. Werkzeuge reinigen
Nach dem Einbau sollten alle Arbeitsgeräte sofort mit einem
Lappen oder Papiertuch gründlich gereinigt werden. Ausgehärtetes Restmaterial
kann mit einem Spezialreiniger wie z. B. dem Nadler B-EX Bitumenreiniger
entfernt werden. So verhinderst du Materialanhaftungen und verlängerst die
Lebensdauer deiner Geräte.
5. Verkehrsfreigabe
Der reparierte Bereich kann meist sofort wieder befahren werden. Bei niedrigen Temperaturen oder höherer Verkehrsbelastung ist allerdings eine Verzögerung der Freigabe empfehlenswert. Details dazu findest du in der Anwendungsbeschreibung des verwendeten Produkts. Bei Nadler Kaltasphalten findest du alle relevanten Infos stets im Produktdatenblatt, das auf der Produktseite in unserem Online-Shop verfügbar ist.
💡Expertentipp: In Kurven oder Kreisverkehren, wo besonders starke Scherkräfte wirken, kannst du die sanierten Schadstellen abschließend noch mit Quarzsand abstreuen. Dadurch wirken die Scherkräfte zu Beginn nicht so stark auf das frisch eingebaute Material. Beachte in diesem Zusammenhang aber stets die Verkehrssicherheit.
Häufige Fehler & Probleme bei der Kaltasphalt-Verarbeitung
Trotz einfacher Anwendung schleichen sich vermeidbare Fehler ein – mit klaren Folgen:
❌ Typische Fehler:
- Verarbeitung bei Schnee oder starkem Regen
- Kein Entfernen von Eisklumpen à schmilzt bei wärmeren Temperaturen (es entstehen Hohlräume)
- unzureichende oder fehlende Verdichtung
- zu
geringe Schichtdicke
⚠️ Häufige Probleme:
- Material sackt ab → Ursache: nicht überhöht eingebaut, nicht ausreichend verdichtet oder Unterbau nicht geprüft.
- Haftung ungenügend → Ursache: Untergrund nicht ausreichend gereinigt
- Wasseransammlung → Ursache: zu wenig Material verwendet.
- Aufplatzungen bei Schichtaufbau → Ursache: untere Schicht war noch nicht ausgehärtet (bei reaktiven Kaltmischgütern)
FAQ – Häufige Fragen zur Verarbeitung von Kaltasphalt
Kann Kaltasphalt auf Beton aufgebracht werden?
Ja – mit vorheriger Anwendung des passenden Primers
funktioniert die Anwendung auch auf Beton. Ohne Vorbehandlung besteht die
Gefahr unzureichender Haftung.
Kann Kaltasphalt bei Regen verwendet werden?
Der Untergrund darf beim Einbau von Nadler Kaltasphalten feucht
sein. Stehendes Wasser durch starken Regen ist aber zwingend zu vermeiden.
Kann man Kaltasphalt erhitzen, um ihn besser zu
verarbeiten?
Nein – Kaltasphalt ist nicht für thermische Verarbeitung
geeignet. Durch Erhitzen kann die Bindemittelstruktur beschädigt werden,
was die Aushärtung negativ beeinflusst.
Was tun, wenn reaktiver Kaltasphalt nicht hart wird?
Wenn reaktiver Kaltasphalt nicht hart wird, liegt das
meist an fehlender Verdichtung, ungünstiger Witterung oder schlechter
Untergrundvorbereitung. Prüfe alle Schritte und nimm ggf. eine
Nachbesserung vor.
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